Sonntag, 28. Oktober 2012

Vaterfreuden


Schon seit unserer gemeinsamen Studienzeit ist Beate meine beste Freundin.

Als ich sie kennenlernte, war sie ein heißer Feger und fehlte auf keiner Fete. Wäre es nach ihr gegangen, wäre das auch so geblieben. Doch Julian kam dazwischen. Er ist das Ergebnis eines One-Night-Stands und mittlerweile sechs Jahre alt.

Julian weiß es nicht, aber eigentlich wollte Beate ihn abtreiben, was sie dann aber zum Glück nicht übers Herz brachte. Zum Glück für Julian, zum Glück für Beate, zum Glück für mich. Denn Julian ist ein tolles Kind geworden. Ich bin mächtig stolz auf ihn. 

Ich bin Julians Patenonkel und eine Art Ersatzvater für ihn, denn einen richtigen hat er ja nicht. Außerdem bekomme ich so wenigstens manchmal ein Gefühl dafür, wie es sein muss, eine Familie zu haben. In einem meiner nächsten Einträge werde ich einmal ausführlich von Julian schreiben.

Bisher weiß Beate aber nicht, dass ich mich zu kleinen Jungs hingezogen fühle. 
Ich hatte mich fast dazu durchgerungen, es ihr zu beichten, als sie mit Julian schwanger war. Einerseits habe ich Angst, sie und Julian zu verlieren. Andererseits sehne ich mich so danach, mich endlich jemandem aus meinem Umfeld anvertrauen zu können.

Soll ich den Schritt wagen oder warten?

2 Kommentare:

  1. Du solltest es wagen! Wenn du beide wegen deiner Neigungen verlierst, dann lieber gleich als später, weil man dir später auch noch Hinterlist vorwerfen wird. Wenn Beate damit umgehen kann, dann ist alles Gezwungene und Verklemmte aus der Beziehung raus, ihr könnt offen reden über all das, was sie, dich, aber auch den Jungen, umtreibt und dem entsprechend handeln.
    Du kannst mehr gewinnen als verlieren.

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  2. Soll die K13online Redaktion Deinen Blog verlinken?

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